Was auf den ersten Blick wie ein Kavaliersdelikt wirkt, ist längst ein ernst zu nehmendes Problem beim Gebrauchtwagenkauf. Die Rede ist von Manipulationen am Tacho, durch die der Kilometerstand gesenkt werden kann.
Schätzungen der Münchner Polizei gehen davon aus, dass auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt rund ein Drittel der Tachos gefälscht sind. Die CDU/CSU- Fraktion hat nun ein Thesenpapier erstellt, mit dem sich die Situation ändern soll.
Damit mehr Sicherheit beim Gebrauchtwagenkauf existiert, sollen die Strafen deutlich erhöht werden und auch den Entzug des Führerscheins beinhalten. Zudem ließen sich die Daten für jeden Gebrauchtwagen bzw. jedes Fahrzeug anhand der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) zentral speichern.
Auf diese Weise entstünde eine lückenlose Historie eines Fahrzeugs, anhand dessen die Kilometerstände besser eingeschätzt werden könnten. Zuletzt plant die Union die Einführung so genannter Hardware Secure Module (HSM), mit denen Fahrzeugdaten gesammelt werden können. Der Vorteil: die Chips kosten nur rund einen Euro und lassen sich so gut wie nicht manipulieren.
Hinzu kommt, dass viele Fahrzeuge bereits mit der entsprechenden Technologie ausgestattet sind und daher kaum Umrüstungen vonnöten wären.
Seitens der Hersteller gibt man sich derweil skeptisch. Es wird von einem ADAC-Mitarbeiter vermutet, dass die ab Werk möglichen Funktionen, um einen Manipulation zu verhindern, aufgrund der Möglichkeit eines Verkaufs gebrauchter Tachos bzw. des "Wegdrückens" von Probefahrten, nicht voll umgesetzt werden.